Text 1: Der Schauspieler
So schlecht, dass er schon fast wieder brillant wirkt: Mit «John Wick 4» wird endgültig klar, Keanu Reeves ist ein Schauspieler jenseits aller Schauspielkunst. Entweder schaut er angestrengt oder derangiert in die Kamera. Aber niemand sieht im schmal geschnittenen schwarzen Dreiteiler mit Slim-fit-Hemd auch nur annähernd so gut aus wie der kanadische Hollywoodstar. Keanu Reeves ist der beste schlechteste Schauspieler der Welt. Eigentlich spielt er gar nicht, er hält sein Gesicht in die Kamera, sagt einen Satz und das, was man gemeinhin unter Schauspielkunst versteht – eine möglichst differenzierte Darstellung von Gefühlen –, löst sich auf in einem entweder ratlosen oder zerknirschten Ausdruck. Die Physiognomie kommt als Spielfläche für Emotionalität bei Keanu Reeves nicht wirklich zum Einsatz. Wenn man ein Gesichtsmuskel wäre, würde man sagen: Osterspaziergang. Die Rolle krieg ich im Koma hin.
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Text 2: Freunde
Die Rolle der Gleichaltrigen. Weil Freunde und Freundinnen für Jugendliche so wichtig sind, können sich Eltern ziemlich überflüssig vorkommen. Obschon Eltern wichtige Ansprechpartner bleiben, ist es ganz normal, dass auch Gleichaltrige für Teenager wichtig sind. Treten Sie deshalb den Freundinnen und Freunden Ihres Kindes mit Wohlwollen gegenüber. Greifen Sie nur in absoluten Härtefällen ein.Freunde und Freundinnen werden in der Pubertät immer wichtiger: Wie sie sich verhalten, was sie sagen, wie sie sich kleiden.Im Freundeskreis können Teenager «dazugehören». Hier haben alle ähnliche Interessen und Probleme. Hier wird geübt, was Freundschaft bedeutet, wie man gemeinsam in der Gruppe klarkommt, wie sich junge Männer und junge Frauen verhalten. Und hier können junge Menschen über Themen sprechen, die in Gesprächen mit Eltern tabu sind. Liebe Eltern, denken Sie daran, dass Ihr Kind im Freundeskreis wichtige soziale Fähigkeiten lernt und in der Jugend manchmal wertvolle Freundschaften fürs Leben entstehen.
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